Versprochen ist versprochen
Mit der Brixener Dolomitenstraße haben wir euch bereits einmal den „Mund wässrig gemacht“, schon haben wir sie in die folgende Rundreise eingebaut. Wir starten dazu im gemütlichen Bruneck oder Brunico und schwingen einmal im Uhrzeigersinn durch den Nordosten der Dolomiten.
Bruneck ist eine der bekanntesten Städte im Südtiroler Pustertal direkt an der Mündung der Ahr in die Rienz gelegen. Eine lebendige Kleinstadt mit fast 800jähriger Geschichte, die sich zum wirtschaftlichen Zentrum des gesamten Tales entwickelt hat. Natürlich auch bedingt durch ihre strategisch wertvolle Lage, die auf die Gründung durch Fürstbischof Bruno von Kirchberg zurückgeht, der dem Ort auch sein Wahrzeichen gab, das imposante Schloss Bruneck. Heute ist Bruneck vor allem bei Sommer- und Wintertouristen beliebt, bekannte Urlaubsregionen, wie der Kronplatz oder das Pustertal liegen sozusagen direkt vor der Haustüre.
Und auch unser Exkurs hinauf zum idyllischen Lago di Neves ist eher Genuss, denn Anstrengung. Die Sackgasse zweigt kurz vor Sand in Taufers nach Westen ab und führt das Mühlbachtal entlang bergan. Der Lago di Neves erwartet uns ganz am Talende, rechts und links der recht steilen und stellenweise schmalen Strecke liegen zahlreiche heute noch aktive Bergbauernhöfe. Der oftmals türkis schimmernde See selbst ist ein beliebter Ausgangspunkt für Bergtouren, lockt aber auch mit schönen Picknickplätzen. Falls Ihr morgens am Frühstücksbuffet dafür vorgesorgt habt.
Auch Rein in Taufers östlich von Sand lohnt einen Boxenstopp, reichen die Wurzeln des Ortes doch bis in die Steinzeit zurück. Ja, 1992 wurden hier sogar Kleidungsstücke aus der Eisenzeit gefunden. Idyllisch inmitten des Naturparks Rieserferner-Ahrn gelegen ist der Ort Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Bergtouren, er ist äußerst beliebt wegen seiner Naturschönheiten.
Bevor wir uns nun dem Thema „Alpenpässe“ widmen, lasst uns noch einen Blick hinein ins Ahrntal werfen. Ganze 550 Einwohner leben in einzigartiger Umgebung im Weiler Prettau, der immerhin nördlichsten Gemeinde Italiens gleich an der Grenze zu Tirol und Salzburg. Ein wenig einsam ist es schon hier auf 1500 m Höhe, aber so gesund, dass unser Autor dem Weiler und seiner grandiosen Umgebung gerne das Prädikat „lebensabendgeeignet“ attestiert.
Retour im Pustertal wenden wir uns nun Richtung Süden, folgen den Wegweisern nach Olang und machen uns an die Eroberung des ersten Passes dieses Tourentages: des Furkelpasses.
Dessen Westflanke führt uns kurven- und kehrenreich hinab nach St. Martin in Thurn. Nun folgen wir den prächtigen Rechts-Links-Kombinationen gen Westen und erobern den nächsten Pass des Tages, das einzigartige Würzjoch, den Passo delle Erbe auf knapp 2000 m Höhe mit seinen grandiosen alpinen Panoramen rund um einen der beliebtesten Bikertreffs Südtirols. Hier bietet der Almgasthof „Ütia de Börz“ bodenständige Südtiroler Küche.
Die teilweise recht schmale Bergstrecke wird gerne auch als „Kleine“ oder „Brixener Dolomitenstraße“ bezeichnet und gibt uns einen herrlichen Vorgeschmack auf die kommenden Touren rund um die „Große Dolomitenstraße“. Aber dazu später mehr, jetzt genießen wir erst einmal die Kurvenhatz durch eine grandiose Landschaft.
Eine Hatz, die uns dann von Osten kommend hinab ins sehenswerte Brixen leitet, dem wir diesmal einen ausführlicheren Sightseeing-Rundgang widmen können. Bressanone ist eine der ältesten Städte Südtirols, ihre Wurzeln reichen bis in prähistorische Zeiten zurück, erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahr 828 als „Pressena“. Im Mittelalter heiß umkämpft fiel Brixen 1802 an Österreich, ja 1805 sogar für neun Jahre an Bayern und 1920 wurde die Stadt dann endgültig Italien zugeordnet. Fast 300 historische Bauwerke erzählen heute noch die wechselvolle Geschichte der Stadt, das historische Zentrum zählt zu den schönsten Südtirols. Ein Rundgang lohnt ganz besonders auch im Sommer, wenn die Eisacktaler Straßenküchen aktiv sind oder der Brixener Brot- und Strudelmarkt (Ende September) geöffnet hat.
Für den heutigen Heimweg haben wir Euch in der kurviger-Tour noch drei Abstecher eingearbeitet, die den fahrerischen Genuss dieser Tour perfekt abrunden. Der Exkurs durch das waldreiche Lüsner Tal macht hierbei den Anfang. Rund um den Hauptort Lüsen summieren sich die Kehren zu fast schon mittelschweren Aufgabenstellungen, Entspannung finden wir ab Mühlbach retour im Tal der Rienz, wenn wir uns abschließend noch einen Exkurs hinauf nach Vals sowie Pfunders gönnen.
© Text Heinz E. Studt
ca. 360 km - Navigationsdaten zur Tour bei KURVIGER.de laden .Die Tour ist als Rundtour angelegt. Das heißt, der Einstieg ist an jeder Stelle der Runde möglich – einfach den Kurviger-Link anklicken, einen neuen Ausgangspunkt festlegen und los geht’s!
Pässe und Alpenstraßen auf dieser Tour
