Genuss pur

Motorradtouren Schwarzwald-Elsass-Vogesen © Heinz E. Studt

2022 2 TOUR 8 Schwarzwald ll 72dpi„Befestigter Ort an der Heerstraße aus Innergallien“ - auch unser letztes Basislager im Elsass besitzt eine lange und spannende Geschichte. Fun Fact gleich vorweg: Straßburg ist eine der wenigen Städte weltweit, die trotz ihrer enormen Bedeutung keine Landeshauptstadt sind. Sitz der EU und des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte - und Hauptsitz der 2021 ausgerufenen Europäischen Gebietskörperschaft Elsass. Das klingt mächtig wichtig und eigentlich einer Landeshauptstadt würdig. Von hier aus starten wir unsere Genusstour.

Gleich zu Beginn dieser Tour wechseln wir noch einmal über den Rhein auf deutsches Ufer, Huschen über Goldscheuer und Ichenheim nach Lahr im Schwarzwald. Rust mit seinem berühmten Europapark bleibt für heute bitte on track, denn für einen Besuch im Vergnügungspark solltet Ihre zahlreiche Freizeit mitbringen. Banner kurvige zeiten ohneJahreszahl B 290 px H 258 px

Zeit, die Ihr nicht vom heutigen Tourenspaß abzwacken müsste. Also geht's fröhlich weiter über Nieder-, Rhein- und Oberhausen nach Wyhl am Kaiserstuhl erneut, flüge über den Rhein retour ins Elsass ins Herz des Städtchens Sélestat. Schon Karl der Große feierte hier Weihnachten und 1521 soll in Sélestat sogar der Brauch des Weihnachtsbaumes entstanden sein. Auch von Frühling bis Herbst ist der historische Stadtkern sehr sehenswert und lohnt sich einen Rundgang.

Mit frisch gelockerter Beinmuskulatur geht es nun ab ins Land, fünf Pässe, 34 Kehren und unzählige Kurven erwarten uns noch vor dem Mittagstisch. Über Kintzheim und Rombach-le-Franc erreichen wir mit dem Col de Fouchy (608 m), dem Col d'Urbeis (602 m) sowie dem Col de Steige (554 m) fahrerisch herrliche und kaum überfordernde Höhepunkte, ja selbst der Col de la Charbonière auf 961 m ist ein durchweg fahrschultauglicher Hochgenuss. Apropos: Via Col du Kreuzweg erreichen wir Schirmeck gerade rechtzeitig zur mittäglichen Stärkung.

Der Nachmittag gehört weiteren echten Höhepunkten sowie dem Besuch in Saverne, einer auf ein römisches Militärlager zurückgehenden Stadt mit imposantem Château Neuf, einem Monumentalbau mit 140 m langer klassizistischer Sandsteinfassaden – immerhin der längsten in ganz Frankreich. In ihm waren einst nicht nur Offizierswitwen kostenfrei untergebracht, tief unten im Pandurenkeller versuchte im 18. Jahrhundert auch der Quacksalber Cagliostro künstliches Gold herzustellen. Oberirdisch lockt heute eine sehenswerte historische Altstadt mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten.

Südlich von Saverne locken uns am Nachmittag dann noch ungezählte Kurven und Kehren samt echten Höhepunkten und einer Hatz über Land, die für immer in Erinnerung bleiben wird.

Navigationsdaten zur Tour bei KURVIGER.de laden

Text und Fotos ©Heinz E.Studt