Kurventanz in den Karawanken

Motorradtour-Kärnten-Karawanken-Mangart © Heinz E. Studt

Tour 04Im Sauseschritt huschen wir frühmorgens durch das Rosental, erobern den eher langweiligen Wurzenpass und suchen in Kranjska Gora nach dem Wegweiser zum Vršič-Pass. Gleich hinter den letzten Häusern beginnt dessen Kurventanz, allein 24 penibel durchnummerierte und mit historischem Kopfsteinpflaster belegte Kehren erwarten uns auf der Nordrampe hinauf zum 1611 m hoch gelegenen Scheitelpunkt.

Beamtenmäßig durchnummeriertes Vergnügen

1914 bis 1916 von russischen Gefangenen als militärische Versorgungsstraße erbaut, folgt vor allem die Nordrampe des Vršič auch heute noch historischen Wegen. Ein Parkplatz, eine bewirtschaftete Berghütte und zwei Andenkenbuden zieren den Scheitel des höchsten Passes Sloweniens. Die Tatsache, dass hier auch Reisebusse freie Fahrt haben, empfehlen den Vršič vor allem wochentags.
Nach weiteren 26 teils engen Schleifen pendelt die Straße mit Kehre Nr. 50 mitten im Triglav Nationalpark aus. Das idyllische Soča-Tal führt uns Richtung Bovec, via Sedlo Učja (709 m) erreichen wir italienisches Grenzgebiet, schwingen über die 1086 m hohe Sella Carnizza, genießen die fast 1200 m hohe Sella Nevea als perfektes Warm-Up für die wieder auf slowenischem Gebiet auf uns wartende Mangartska Cesta, die Mangartstraße.
Die gut 11 km lange und zum höchsten anfahrbaren Punkt Sloweniens aufsteigende Panoramastraße besitzt mit 15 Kehren sowie einigen unbeleuchteten Felsentunnels so manch Blutdruck treibenden Abschnitt. Eben jene Tunnel blocken übrigens Busse wie Wohnmobile zuverlässig ab. Doch ihr größter Clou: die Mautstelle (10.- Euro) an der Mangartska Planina Alm ist eher selten besetzt, die Chancen auf gebührenfreien Hochgenuss stehen vor allem unter der Woche sehr gut.


Es gibt aber auch einen dicken Wermutstropfen: Ein großes Sperrschild samt Schranke wartet am Ende des Aufstieges, da die einst in einer Schleife auf 2055 m Höhe endende Panoramastraße durch Felsstürze beschädigt wurde. Der letzte Kilometer bergauf in das hochalpine Reich des Mangart (2677 m) auf der Grenze zwischen Slowenien und Italien ist aktuell nur zu Fuß erlaubt. Der Ausblick über die Gipfel der Karawanken und Julischen Alpen ist dennoch atemberaubend und kann einen ganzen Bergnachmittag mit Impressionen randvoll füllen. Ganz besonders, wenn der Heimweg via Predilpass und Nassfeld nach Kärnten ein Kinderspiel ist - vielleicht sogar mit einem Abschluss-Genuss auf der Eggeralm. Heinz hat den Abstecher einfach mal in die Kurviger-Daten eingebaut .

TOUR-Info und KURVIGER-Link

Tourlänge 390 km

Zeitaufwand insgesamt: 1 Tag

Schwierigkeit: mittelschwer und lang, alles onroad

Übernachtungstipps: Motorradland Kärnten

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