Perle der Karawanken
Zunächst führt es uns über das sehenswerte Velden entlang der panoramareichen Süduferstraße des Wörthersees, eine Piste garniert mit insta-tauglichen Fotostopps zuhauf. Über Ferlach und einen Proviant-Stopp beim Bäcker Peterlin am Hauptplatz geht es über sechs Kehren hinauf zum Loiblpass auf 1367 m. Jahrhundertelang war der „Loibl“ einer der drei einzigen Karawankenübergänge, um 1560 erhielt er seinen ersten Scheiteltunnel, eine 150 m lange technische Meisterleistung zu jener Zeit. 1942 begann man mit neuer Trassierung samt neuem Tunnel, auf slowenischer Seite erinnert ein Denkmal an die NS-Zwangsarbeiter, die dabei ihr Leben ließen.
In herrlichen Rechts-Links-Kombinationen dirigiere ich die KTM hinab nach Tržič, einer Perle der Karawanken mit spannender Geschichte. Ausgebaut und befestigt von den Römern profitierte Tržič im Mittelalter von der Bedeutung des Loiblpasses, 1492 erhielt es von Kaiser Friedrich III. die begehrten Marktrechte. Seine heute noch sichtbare Besonderheit erhielt Tržič 1811 nach dem verheerenden Stadtbrand, bei dem fast das gesamte Zentrum Opfer der Flammen wurde. Beim Wiederaufbau mussten alle Häuser als Brandschutzauflage mit metallenen Fensterläden und Türen versehen werden, damals wie heute eine Besonderheit in ganz Europa. Seit 1985 steht die Altstadt von Tržič unter Denkmalschutz.
Das zersiedelte Sava-Tal begrenzt die Karawanken gen Süden. Das Navi, auf „kurvenreiche Strecke“ eingestellt, schlägt uns bei Radovljica die Pisten über Dražgoše und Bohinjska Bistrica vor, eine perfekte Alternative zu den Schnellstraßen am Fluss. Über Bled erreichen wir Jesenice und schließlich Kranjska Gora.
Vor allem Wintersport-Fans werden bei diesem Namen interessiert aufhorchen. Das adrette Städtchen hat sich erfolgreich dem Bergsport verschrieben und lockt Gäste aus ganz Europa. Auch uns gerade noch rechtzeitig, denn Kirstens Magen knurrt inzwischen derart aufdringlich, dass ich es auch ohne Helmfunk hören kann. Mein Tipp für den mittäglichen Einkehrschwung: Restavracija Lipa in der Koroska 14. Echt lecker
Zum Sundowner am Dobratsch
Der schnellstraßengleiche Wurzenpass (1073 m) führt uns nachmittags dann wieder retour auf Kärntner Gebiet, wo noch ein ganz besonderes abendliches Schmankerl auf uns wartet: die herrliche Villacher Alpenstraße - eine Sackgasse der ganz besonderen Art.(mautpflichtig - Vergünstigung über das Kärntner Panoramastraßen Ticket)
11 Kehren führen uns hinauf auf den höchsten Punkt der Alpenstraße auf gut 1.732 m. Die gut ausgebaute Strecke führt auf den Villacher Hausberg, den Dobratsch. Entlang der Strecke bieten sich immer wieder fantastische Ausblicke auf die Stadt Villach, die Julischen Alpen und die markante Südseite des Dobratsch. Mehrere große Themen-Rastplätze laden zum Pausieren inmitten einer mehr als prächtigen Bergwelt ein.
TOUR-Info und KURVIGER-Link
Tourlänge 320 km
Zeitaufwand insgesamt: 1 Tag
Schwierigkeit: leicht, alles onroad
Übernachtungstipp: Motorradland Kärnten