4 Motorradtouren - 5 Länder
Motorradurlaub in der Ferienregion Tirol West bereitet grenzübergreifendes Fahrvergnügen. Mit Fug und Recht schreibt man sich auf die Fahne, dass hier 5 Länder unter die Motorradreifen genommen werden können. 5 Länder? Das sind: Österreich, Deutschland, Italien die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein.
Die folgenden 4 Touren ergänzen den Artikel Genusszeit im Westen Tirols
Wenn der Piz Buin ruft - Tour 1
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Über das Örtchen Tobadill, einem wirklichen Kleinsstraßen-Geheimtipp, gelangen wir von Landeck aus ins Paznauntal. Und sind dann schon bald mittendrin in einer der schönsten Motorradetappen der Österreichischen Alpen. Die Silvretta Hochalpenstraße wartet und führt uns Windung um Windung hinauf zum höchsten Punkt dieser einmaligen Asphaltpiste. Und dann ist sie erreicht, die 2.037 Meter hohe Bielerhöhe: Maschine auf den Seitenständer, Helm ab und Blick auf das herrliche Panorama von Silvretta-Stausee und Piz Buin im Hintergrund.
Der berühmte Bergabschwung der „Silvretta“ hat es ebenfalls in sich. Berühmt, weil diese mit Serpentinen gespickte Etappe auf nur 16 Kilometern einen Höhenunterschied von 1.000 Metern überwindet. Fahrspaß? Garantiert!
Gelassen rollen wir anschließend durch das malerische Montafoner Tal nach Bludenz, biegen dahinter ins Große Walsertal ab und nehmen das Faschinajoch aufs Korn. Hinter Fontanella warten ein halbes Dutzend Serpentinen, ein paar Kilometer Asphaltgeschlängel, und der 1.486 Meter hohe Faschinasattel ist überquert. Kurz darauf folgt mit dem Hochtannbergpass (1.675 m) der nächste alpine Leckerbissen: Kehre an Kehre schwänzelt die Passstraße dem Himmel entgegen. Da kommt der etwas ruhigere Schlussspurt über Warth und Lech hinauf zu Flexen- und Arlbergpass (1.773 m/1.793 m) gerade recht.
Kleiner Grenzverkehr - Tour 2
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Auf der reizvollen Nebenstrecke entlang des Inns gelangen wir von Zams nach Imst, biegen dort links ab und haben gleich eines der heutigen Highlights vor dem Lenker – das Hahntennjoch. Kurven ohne Ende, wie gemacht für wendige Enduros, zirkeln wir hinauf auf 1.903 Meter Höhe. Das anschließende Bschlaber Tal erlaubt der Mechanik des Bikes und der Motorik des Fahrers ein wenig Erholung, bevor sich das Berwanger Tal mit ungezählten Kurven und Kehren Richtung Plansee fräst. Deutlich gemütlicher geht es hinter Reutte über den 1.082 Meter hohen Ammersattel und weiter ins malerische Garmisch-Partenkirchen.
Hinter Mittenwald endet der Deutschlandbesuch. Wir quetschen uns durch die wildromantische Leutasch-Schlucht, passieren Seefeld, fahren über Telfs nach Haiming und nehmen uns auf dem Rückweg nach Landeck/Zams als Nachtisch die engen Haarnadelkurven der 1.558 Meter hohen Piller Höhe vor.
Rund um die Stubaier Alpen - Tour 3
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Es ist nicht nur das längste Seitental des Inns, sondern auch das beeindruckendste – das Ötztal. 50 Kilometer lang rollen wir, vom Inn kommend, durch eine spärlich besiedelte, der Welt entrückten Hochgebirgslandschaft, in der man sich um Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt fühlt. Aber nur so lange, bis wir eine Handvoll Kehren schwungvoll ins Drei-Gemeinden-Dorf Gurgl hinaufwedeln. Das Passfoto am 2.747 Meter hohen Timmelsjoch ist obligatorisch, danach schießt die italienische Südrampe der Passstraße ein wahres Kurvenfeuerwerk auf uns ab. Die Cafés von St. Leonhard, dem Heimatort des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer, laden zur Pause ein, danach lauern die Kurven der schmalen und steilen Fahrbahn, die den 2.094 Meter hohen Jaufenpass überquert. Sterzing mit seinen hübschen Kaufmannshäusern ist immer einen Abstecher wert, dahinter legen wir das Bike entspannt in die Bögen der alten Brennerstraße. Auf der Rückfahrt an der Nordseite der Stubaier Alpen nach Zams erwartet uns schließlich mit dem Kühtaisattel (1.967 m) das Sahnehäubchen dieser Tour: schmale Fahrbahn, knackige Kurven, viel Natur, wenig Verkehr.
Ins Mekka der Motorradfahrer - Tour 4
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Zügig laufen die ersten Kilometer hinter Landeck unter den Rädern durch. Schwungvoll geht es die Kehren zum Reschenpass hinauf (1.497 m), entspannt entlang des Reschensees mit dem oft fotografierten Kirchturm des Ortes Graun, der aus dem Wasser herausragt. Prad, Trafoi folgen, und dann, ja dann endlich fällt der Blick auf 48 in den steilen Fels gehauene Straßenkehren. Wer auf 2.758 Metern ankommt, versteht, weshalb das Stilfser Joch das Mekka der alpinen Motorradfahrer ist. Diese 48 engen und oft überhängenden Spitzkehren verdienen ihren Namen und gelten in Bikerkreisen als Ritterschlag.
Rechts ab zum Umbrail (2.593 m). Und der steht dem Stilfser Joch in Sachen Haarnadelkurven in nichts nach. Wie gut, dass sich die anschließende Überquerung des Ofenpasses (2.149 m) als eine eher gemächliche Angelegenheit entpuppt. Im Engadin bestaunen wir an den Häusern die wunderschönen „Sgraffitis“, wie diese Fassadenmalereien genannt werden, dann gönnen wir uns vor der Rückkehr ein Abschlusszuckerl mit dem Namen Kaunertaler Gletscherstraße: Einer gemächlichen Anfahrt folgen sechs astreine Serpentinenkilometer mit abschließender Stopp am Eis des Gepatschgletschers.
Fotos © Daniel Zangerl, www.danielzangerl.com