Die Achte - BMW R 1300 GS
Exakt am Tag der Vorstellung des ersten BMW-Motorrads vor 100 Jahren präsentierte BMW ebenfalls in Berlin die neueste, nunmehr achte GS-Generation. Die R 1300 GS dürfte alles noch besser können als ihre sieben Vorgängerinnen, die zusammen mehr als eine Million Mal gebaut worden sind.
Die neue BMW R 1300 GS schickt sich an, die leistungsfähigste und universellste GS der mittlerweile 43 Jahre währenden GS-Geschichte zu werden. „Next level of GS“ hat BMW in bestem Denglisch die Präsentation der R 1300 GS überschrieben. Ein noch höheres Niveau will man nicht nur durch einen noch größeren und mit 107 kW/145 PS noch stärken Zweizylinder-Boxermotor erreichen, sondern auch durch ein Mehr an intelligenter Technik in Verbindung mit einem gegenüber der R 1250 GS um 12 Kilogramm reduzierten Gewicht.
Sowohl das nun exakt 1300 Kubikzentimeter große, wassergekühlte Triebwerk mit variabler Ventilsteuerung als auch das gesamte Fahrwerk wurden neu konstruiert. Zwar werden Vorder- und Hinterrad wie bisher von einer Telelever- bzw. einer einarmigen Paralever-Konstruktion geführt, doch sind alle Komponenten neu bemessen und technisch verbessert worden. Das gilt auch für weitere wesentliche Komponenten wie Getriebe, Bremsen, Elektronik und die Ergonomie. So ist die R 1300 GS trotz mehr Hubraum und Leistung und weiter gesteigerter Fahrfähigkeiten dank ihrer kompakteren Antriebseinheit ein weniger mächtiges, kompakteres Motorrad als das Vorgängermodell.
Natürlich hat auch neue Technik Eingang in die R 1300 GS gefunden. So wurde ein neues elektronisches Fahrwerk mit dem Kürzel DSA (Dynamic Suspension Adjustment) entwickelt, bei dem sich Dämpfung, Federrate und Beladungsausgleich in Abhängigkeit vom gewählten Fahrmodus selbsttätig einstellen. Erstmals gibt es (als Sonderausstattung) eine Fahrzeughöhenregelung; im Stillstand und bei langsamer Fahrt reduziert sich damit die Sitzhöhe von 85 auf 82 Zentimeter. Neu sind auch die Bremsen mit Einbeziehung eines Vollintegral-ABS inklusive Schräglagenkompetenz. Für den Geländebetrieb gibt es Spezialprogramme.
Unverändert bleiben Rad- und Reifengrößen mit 19 bzw. 17 Zoll Felgendurchmesser; es gibt sowohl Leichtmetall- als auch Kreuzspeichenräder. Erstmals für die GS zu haben ist ein adaptiv regelnder Tempomat sowie eine ebenfalls auf Radartechnologie beruhende Spurwechselwarnung und eine Frontkollissionswarnung. Die dafür erforderlichen zusätzlichen Bauteile sind perfekt integriert und so gut wie nicht erkennbar. Ebenfalls als Sonderausstattung ist erstmals im Zweiradbereich ein Matrix LED-Scheinwerfer mit integriertem Kurvenlicht erhältlich.
Die neue BMW R 1300 GS wird es in weiß lackierter Basisversion sowie in den Varianten Triple Black, GS Trophy und Option 719 Tramuntana geben. Die Triple Black weist neben ihrer speziellen Dreifarb-Lackierung unter anderem einen höheren, elektrisch verstellbaren Windschild auf. Die Variante GS Trophy wird besonders offroadgerecht ausgestattet und wird u.a. mit Kreuzspeichenrädern und Kühlerschutzgittern ausgerüstet. Die Variante Option 719 Tramuntana ist als Luxus-GS konzipiert: Im Vordergrund stehen dabei eine hochwertige, primär in Grün in Grün gehaltene Lackierung, der elektrische Windschild mit hoher Scheibe und Drahtspeichenräder mit goldfarben lackierten Leichtmetallfelgen. Passend zu allen Fahrzeugen gibt es neu entwickelte Vario-Koffer. Alle vier Versionen der R 1300 GS werden am 4. November in den Handel kommen; der Basispreis liegt bei 19.100 Euro.
Im Anschluss an die Präsentation der neuen R 1300 GS eröffnete BMW im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Feierstunde zum 100jährigen Firmenbestehen die neue BMW Motorrad Welt. Die Erlebniswelt für die bayerischen Motorräder „made in Berlin“ wurde in einem denkmalgeschützten, von 1914 bis 1917 errichteten Gebäude auf dem Werksgelände in Berlin-Spandau installiert. Auch wenn der Kanzler der GS-Präsentation nicht beiwohnte, so zeigte er im Rahmen seines Motorradwelt-Rundgangs erkennbar starkes Interesse an der R 1300 GS. Seit im September 2003 der 1100 ccm große Vierventil-Boxermotor vorgestellt worden ist, vergeht kaum ein Jahr ohne neue BMW-Produktionsrekordmarken. Noch jede GS-Generation hat sich besser verkauft als die vorangegangene. An dieser Tradition möchte BMW Motorrad verständlicherweise festhalten.
Text und Fotos Ulf Böhringer / Hersteller
